Montag, den 29. Mai 2006

Freiwillige Feuerwehr aus Befort feierte 125. Jubiläum

„De fräiwëllege Pompjee verkierpert Solidaritéit“

Trotz Regens blicken die Verantwortlichen mit großer Zufriedenheit auf das dreitägige Fest zurück.

VON JOHN LAMBERTY UND
JEROEN VAN DER HOEF

Drei Tage lang feierte Befort den 125. Geburtstag seiner Feuerwehr. Mit einer akademischen Sitzung und einem Geburtstagsständchen vom Double des „King of Rock’n Roll“ wurden am Freitag die offiziellen Feierlichkeiten eingeläutet.

Trotz ungünstiger Wetterbedingungen herrschte am Freitagabend gute Stimmung im Festzelt auf dem Gelände der Feuerwehr, als Kommandant Alex Pereira hinter das Rednerpult trat, um Mitglieder, Freunde und Ehrengäste der Beforter Feuerwehr willkommen zu heißen. Mit dem delegierten Außenminister Nicolas Schmit, den Abgeordneten Carlo Wagner und Robert Mehlen, dem Beforter Gemeinderat unter der Führung von Bürgermeister Camille Hoffmann sowie den Vertretern der benachbarten Gemeinden und Feuerwehren hatten sich auch ausländische Brandschützer die Ehre gegeben. Einen besonderen Gruß richtete der Korpschef an die weit angereisten Feuerwehrkollegen aus dem portugiesischen Murca, Prag (CZ) und Siegen (Nordrhein-Westfalen).

Zusammen mit Ehrenkommandant Nic. Courtois blickte Pereira auf 125 Jahre Feuerwehr in Befort zurück. Nur fünf Jahre nach der Gründung der Brandwache wurde Befort 1886 vom verheerendsten Brand seiner Geschichte heimgesucht, der mehr als ein Drittel des Dorfes zerstörte. „Der mutige Einsatz dieser Feuerwehrleute, die ohne technische Hilfsmittel auskommen mussten, erfüllt uns heute mit Dank und tiefem Respekt“, sagte der Korpschef.

Wie Pereira betonte, hat sich der Aufgabenbereich der Feuerwehr seit der Gründung stark erweitert. Neben der Brandbekämpfung habe man eine Vielzahl technischer Einsätze zu bewältigen, wie Hilfe bei Autounfällen oder Überschwemmungen. Dank moderner Ausrüstung ist die Feuerwehr heute jedoch bestens vorbereitet.

Band „Under Pressure“ sprang kurzfristig ein

Viel Lob erhielten die Jubilare anschließend von Kantonalpräsident Const. Schwartz und Jean-Pierre Hein, Präsident der Feuerwehrföderation. Beide strichen die exemplarische Zusammenarbeit mit dem Beforter Korps hervor. Aus ihren Worten klang aber auch das Bedauern über den allgemeinen Rückgang des Ehrenamtes, eine Entwicklung, der man mit Mut entgegentreten müsse. Die volle Unterstützung der Gemeinde sicherte im Anschluss Bürgermeister Camille Hoffmann zu, bevor Nicolas Schmit die freiwillige Feuerwehr als vorbildliches Beispiel der Solidarität gebührend lobte. Nach dem von der Gemeinde Befort angebotenen Ehrenwein endete der erste „Feiertag“ mit der „Elvis-Liveshow“ sowie mit Musik aus den 70er-, 80er- und 90er- Jahren.

Der Samstag stand zunächst im Zeichen der Feuerwehraufgaben. Zusammen mit den Kollegen aus Echternach bargen die Beforter nach einem simulierten Unfall einige Personen aus einem zerstörten Fahrzeug. Zudem zeigten die feiernden Wehren ihr modernes und historisches Arbeitsmaterial, darunter ein Löschfahrzeug von Magirus Deutz aus den 30er- Jahren. Ihren Beitrag zu einem gelungenen Tag der offenen Tür leistete auch die Jugendfeuerwehr. Am Abend lockte eine große Party etwa 700 Besucher ins Festzelt. Obwohl mit den „Gummibären“ der Hauptakt aus krankheitsbedingten Gründen gestrichen werden musste, sprang die Band „Under Pressure“ aus St. Vith kurzfristig ein und sorgte für einen unterhaltsamen Abend.

Der Sonntag begann mit einer feierlichen Messe zu Ehren der Beforter Feuerwehr. Pfarrer Carlo Morbach unterstrich dabei die Wichtigkeit der Brandbekämpfer in der Gesellschaft. Im Anschluss spielte die „Beforter Musek“, ehe am Nachmittag noch ein Augenschmaus zu erleben war. Ein großer Festumzug, der von den Escher Majoretten angeführt wurde, zog von der Eishalle bis zum neuen Feuerwehrgebäude. Zu sehen waren neben vielen Korps aus der Region sowie aus dem Grenzland auch die Wehren aus Murca, Prag und Siegen. Bestückt war der Festzug mit zahlreichen historischen und modernen Fahrzeugen sowie einzigartigen Uniformen.

Korpschef Pereira schaute im Anschluss mit Genugtuung auf das große Fest der Beforter Feuerwehr zurück. „Trotz des schlechten Wetters sind viele Besucher zu uns gekommen. Wir können mit dem Ablauf insgesamt sehr zufrieden sein“, lautete seine Bilanz. Er bedankte sich ausdrücklich bei allen Helfern und freute sich auch über den Besuch zahlreicher Wehrkollegen.