Bericht der Notfallübung in der Total Tankstelle in Rosport (2004)
Am Mittwoch, dem 30 Juni fand eine Notfallübung, auf dem Gelände der Total Tankstelle in Rosport, statt. Diese Übung wurde auf Anfrage der Firma Total in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der Gemeinde Rosport sowie dem Kantonalinspektor geplant. Szenario: (ca.19h38) Während der Betankung eines Fahrzeuges mit Benzin sind durch unbekannte Ursachen Funkenbildungen entstanden, wobei ein Brand entfachte und das Pkw in Brand setzte. Zusätzlich ist bei diesem Vorfall der Zapfhahn zu Boden gefallen, wobei sich noch einige Liter Benzin auf dem Boden und der Kleidung des Fahrers ausbreiteten und sich schlagartig entflammten. In einigen Metern Abstand zum Fahrzeug war ein Lkw stationiert welcher im Begriff war 30 000 Liter Diesel abzuladen. Einige Kunden welche den Vorfall bemerkt hatten versuchten sich fluchartig mit ihrem Wagen in Sicherheit zu begeben. Im Kassenraum brach Panik aus. Einige Personen stürmten aus dem Kassenraum hinaus. Hierbei wurde eine Person von einem Fahrzeug erfasst und zu Boden geschleudert. Verletzungen: Neben dem Fahrzeuge, bei welchem das Feuer entfacht wurde, lag eine Person. Die angefahrene Person aus dem Kassenraum erlitt einen offenen Unterschenkelbruch. Weiterhin befanden sich mehrer, unter Schock stehende Personen am Unfallort. Ablauf: - 19:40h Alarmierung der Notrufzentrale über den Vorfall. (wurde als Ernstfall vom Personal der Zentrale angenommen, da diese intern nicht über eine solche Übung informiert waren. Trotzdem gab die Zentral die Zusage an den Kantonalinspektor, die Wehren der Gemeinde Rosport die Wehr Echternach, Sauvetage und Ambulanz Echternach sowie die Kollegen aus dem benachbarten Ralingen (D) zu alarmieren.) Nach ca. 2 Minutenerfolgte der Rückruf von der 112 Notrufzentrale, dass sie keine Erlaubnis hätten diese Alarmierung an die obengenannten Hilfskräfte weiterzuleiten, da sie nicht im Besitz eines Briefes das diese Übung angekündigte. Ich war natürlich über diesen Umstand verwundert, da mir einerseits von Polizei und dem Herrn Bürgermeister Bonblet Luc bestätigt wurde, dass diese im Besitz eines solchen Schreibens waren. Mir war bewusst, dass die ganze Übung zu scheitern drohte, also gab ich dem Anrufer der Zentrale zu verstehen, dass ich am nächsten Tag in der Direktion der Protection-Civile vorstellig werden würde um diese Situation zu klären. Nach kurzer Diskussion wurde mir dann jedoch plötzlich bestätigt dass das fehlende Papier doch vorliege, und somit die Alarmierung nun doch den normalen Weg vonstatten gehen konnte. 19:49 Alarmierung der Wehren Rosport, Steinheim, Hinkel sowie erste Rückmeldung an die 112 – Zentrale. 19:55 Die Feuerwehr Ralingen (D) trifft vor Ort ein. 19:53 Alarmierung der Feuerwehr und Protection – Civile aus Echternach. 19:54 Eintreffen des M.T.W. (Mannschaftstransport – Fahrzeug) aus Rosport. 19:56 Eintreffen des T.L.F. (Tanklöschfahrzeug) aus Rosport. 20.03 Eintreffen des TLF 3000 / TroTLF / MTW / Ambulanz 1+2 sowie Ambulanz Echternach 3 zum Aufbau der Einsatzleitstelle. 20:04 Wasserförderung der FF Ralingen beginnt zur Einspeisung des TLF Rosport. 20:05 noch keine Meldung der FF Osweiler; Rückruf zur Notrufzentrale ob Meldung vorliegt- jedoch negativ. 20:07 Erneut Alarmierung für die FF Osweiler 20:10 Gleichzeitige Einspeisung für TLF 3000 20:11 Einsatzleitung Vorort einsatzbereit und Aufnahme der ihr vertrauten Aufgaben. 20:20 Eintreffen der FF Osweiler mit GAC beladen mit Schlauchmaterial und TS 1500, werden bereits vor Eintreffen an der Einsatzstelle von der Einsatzleitung zu ihren jeweiligen Einsatzstellen beordert. 20:35 Förderleitung TS Osweiler ist nach Startproblemen der Pumpe einsatzbereit. Umbau der einzelnen Förderleitungen TS Ralingen zu TLF Rosport, TS Osweiler zu TLF 3000 Echternach 20:50 Wasser halt und abbauen der Gerätschaften. Ca. 21:10 Ende der Übung mit Debriefing im Roemerhof. Aufgaben von Feuerwehr und Rettungsdienst: Bergen der Verletzten durch die Feuerwehr nach Verletzungsgrad aus dem Gefahrenbereich. Übernahme der Verletzten durch Ambulanzpersonal (und/oder SAMU) Erstversorgung und Abtransport zum Krankenhaus. Brandbekämpfung und Sicherungsmaßnahmen (abkühlen vom Tanklastzug sowie der übrigen Anlagen). Wasserversorgung von der Sauer zur Brandstelle. Teilnehmer: Feuerwehren der Gemeinde Rosport: Rosport 9 Mann, Steinheim 4 Mann, Hinkel 2 Mann, Dickweiler 1 Mann, Girst 2 Mann, Osweiler 7 Mann. Gemeinde Echternach: Feuerwehr 12 Mann, Protection-Civile 11 Mann (Sauvetage + Ambulanz) Ralingen(D): Feuerwehr 16 Mann. Eingesetzte Kräfte: Total 64 Mann. Einsatzverlauf: Nach dem Eintreffen des 1. Fahrzeuges (Besatzung 3 Mann) wurden diese vom Personal auf das oben erwähnte Szenario hingewiesen, und begaben sich in aller Gemütlichkeit zu der 2. Verletzten Person (Unterschenkelfraktur ) um sich um dieselbe zu kümmern sowie erste Evakuierungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Beim eintreffen des TLF Rosport, hat sich dieser Trupp auf ihre Kollegen fixiert und einer weiteren Mitteilung auf die 2. Verletzte Person (Verbrennungen) in der Nähe des brennenden Fahrzeuges, ignoriert. Gleichzeitig nahmen mehrere (unerfahrene) Wehrleute eine B Leitung mit Verteiler vor, um diesen Brand mittels Schaum einzudämmen, welche sich ebenfalls nicht um die obenerwähnte Person kümmerten. Nach mehreren Hinweisen wurden dann jedoch Rettungsmaßnahmen in die Wege geleitet. FF Ralingen verlegte eine Förderleitung zum TLF Rosport, wobei diese den vorgesehenen Brandherd nicht berücksichtigten, und ihre Leitung quer über die Pisten verlegten. Bis zum Eintreffen der Wehr Echternach stand genügend Löschwasser zur Verfügung, da jedoch der Unterflurhydrant nur sehr wenig Wasser hergab, haben die Feuerwehrleute ohne Zustimmung der Einsatzleitung die Förderleitung der FF Ralingen auf die 2 TLF verteilt, und somit war die Löschleistung hinfällig. Nach Ankunft der Wehr Osweiler, welche ihre TS 1500 am Zuflusskanal des Elektrizitätswerks in Stellung gebracht hatte, traten Probleme beim starten auf, welches wiederum einen optimalen Löscheinsatz verzögerte. Nach einigen Augenblicken konnte hier jedoch für Abhilfe gesorgt werden, und nach einem erneuten Umbau der 2 Förderleitungen an die beiden TLF konnte schlussendlich eine angepasste Kühlwirkende Löscharbeiten vorgenommen werden. Zusätzlich zur ersten Förderleitung hatte nun die Wehr Ralingen eine 2. Löschleitung verlegt um damit den Tanklastzug von der rechten Seite her abzukühlen. Nachdem nach einiger Zeit der LKW vom Fahrer aus der Gefahrenzone entfernt wurde, wurde vergessen denselben noch nachzukühlen, was im Ernstfall eventuell fatale Folgen ergeben hätte. Nach ca. 10 Minuten wurde Wasser Halt angeordnet und das Material verstaut. Debriefing: Der Treffpunkt für das Debriefing war im Kulturzentrum Roemerhof vorgesehen wo alle Verantwortlichen teilnahmen ( Lieferantenfirma; Tankstellenpersonal; sämtliche teilnehmenden Kommandanten; Zenterchef und Kantonalinspekteur). Besprochen wurden alle anfallenden Probleme welche im Verlauf der Übung auftraten. Z.B. Alarmierung; Anfahrtszeit der ersten Wehren; Geheimhaltung der Übung ( eine Person wurde schon gegen 18:45h von mir an einer anderen Tankstelle in Einsatzausrüstung gesehen); Vorgehen des 1. Rettungstrupps; Zeit des Rettungseinsatzes des 2. Rettungstrupps sowie nachkühlen des LKW. Des weiteren wurde den Feuerwehren von seitens der Firma für die Zusammenarbeit gedankt, wobei der Kantonalinspekteur sich bei den Verantwortlichen bedankte und hofft, dass solche Übungen auch in Zukunft ausgeführt werden können. Zu den einzelnen Punkten: Da der Antragsteller bei der Notrufzentrale den Brief nicht an den Direktor adressiert hat und dies über Fax erledigt hat, war ein Problem vor programmiert. In Zukunft sollen solche Anträge in Briefform erledigt werden und eine telefonische Nachfrage über die Information der Notrufzentrale nachgefragt werden. Nach meiner Ansicht gibt die erste Rückmeldung über Funk keinen Anlass zu Diskussionen. (Erste Rückmeldung ca. 4 Minuten nach Alarmierung) Geheimhaltung einer solchen Übung stellt sich als extrem schwierig dar, da in den meisten Fällen mindestens einer sich nicht an die getroffene Absprachen hält. Ich rechne in Zukunft mit mehr Vertrauen seitens der Verantwortlichen der Wehren. Der erste Rettungstrupp, hat meines Erachtens nach, nicht mit nötigen Soll ihre Aufgaben in Angriff genommen. Hier müsste mehr Professionalität eingebracht werden. Da sich der 2. Rettungstrupp mit Atemschutz ausgerüstet hat und so dem Eigenschutz Vorrang gegeben hat, kann ich einen solchen Vorwurf nur von mir weisen, da diese Wehrmänner sich richtig verhalten haben, und dies auch noch im zeitlichen Rahmen vonstatten ging. Ein Nachkühlen des LKW wäre von absoluter Wichtigkeit gewesen, jedoch konnte diese Position vom Einsatzleiter nicht mehr eingesehen werden und dieser mangels Informationen keinen Einfluss auf die Vorgehensweise mehr hatte. Zum Einsatzmaterial möchte ich alle Kommandanten noch einmal auf die Wichtigkeit der Einsatzbereitschaft des Materials von größter Bedeutung, da im Ernstfall Minuten, oder sogar Sekunden zur Rettung von Menschenleben mitentscheiden Bartz Jean Kantonalinspekteur |
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