Einsatz Croix Rouge in Bam (2003)
Auf Anfrage des Kooperations-Ministers flogen am 26. Dezember 2003 3 Hundeführer und 2 Einsatzleiter der Rettungshundestaffel des luxemburgischen Roten Kreuzes mit 2 Learjets der Luxembourg Air Rescue ins Erdbebengebiet nach Bam (Iran). Unser Landeanflug gestaltete sich etwas schwierig, bedingt dadurch, dass das Tower beschädigt und nicht funktionsfähig war und wir quasi « blind » landen mussten. Gleich wurden dann 2 Pick-ups organisiert, die ganze Ausrüstung umgeladen und wir begaben uns Richtung Stadtmitte zur Einsatzzentrale um Einsatzgebiete zugewiesen zu bekommen. Bereits auf der Anfahrt konnten wir uns ein Bild über das Ausmaß der Zerstörung machen. Auf der Fahrt zur Einsatzzentrale erhielten wir schnell einen Überblick über das Ausmaß des Erdbebens. Sämtliche Häuser waren zerstört ! Entlang der Straße sah man Menschen die in Notunterkünften untergebracht worden waren. Das Zentrum der Stadt befand sich in einem totalen Verkehrschaos. Da es uns, bedingt durch den Stau, nicht sofort möglich war die Einsatzzentrale zu erreichen beschlossen wir, gleich mit der Suche nach Überlebenden zu beginnen. Gleich im ersten Haus zeigte der eingesetzte Hund an. Da unsere Aufgabe darin besteht schnellstmöglich Überlebende zu lokalisieren, haben wir nachdem auch ein zweiter eingesetzte Hund an der gleichen Stelle angezeigt hatte, die Einsatzstelle dem roten Halbmond und der Armee übergeben, die dann umgehend mit der Rettung der Person begannen. Wir nahmen die Fahrt in Richtung Einsatzzentrum auf. Dort eingetroffen, erfuhren wir, dass wir nach den Russen und den Schweizer die dritte internationale Rettungseinheit an Ort und Stelle wären. Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Einsatzleitung. Da es inzwischen dunkel geworden war, begannen wir in einem Militärgebiet unser Camp aufzubauen und über unser Satelliten-Telefon einen ersten Bericht nach Luxemburg zu übermitteln. Am frühen Sonntagmorgen fand unter der Leitung der UNDAC und des lokalen Roten Halbmondes ein erstes Briefing statt, wo die Stadt in 10 Einsatzgebiete aufgeteilt wurde. Nachdem uns das Gebiet N°3 zugesprochen wurde, begaben wir uns mitsamt Ortskundigen und Fahrer in unser Einsatzgebiet. Im Laufe des Tages zeigten unsere Hunde gleich an mehreren Stellen Interesse, was wir den lokalen Autoritäten mitteilten und diese dann mit der Rettung bzw Bergung beginnen konnten. An 2 Schadensstellen wo unsere Hunde angezeigt hatten halfen wir bei der Bergung der Personen ( eine Frau und ein Kind). Bedingt durch die Bauweise deren Häuser waren diese Personen nicht sonderlich erdrückt, sondern durch den beim Einsturz dieser “Lehmhäuser” entstandenem Staub erstickt. Am Sonntagabend wurde von den Vereinten Nationen beschlossen, bedingt dadurch, da keine Überlebenden gerettet werden konnten, die Suche nach Überlebenden einzustellen. Nur die Gebiete die noch nicht komplett abgesucht waren, sollten abgearbeitet werden. Es wurden auch keine neuen Einsatzgebiete mehr verteilt. So beschlossen, wir Kontakt mit unseren Piloten aufzunehmen um den Rückflug für Montags vorzubereiten. |
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