Caisson-Feu I in Scheidgen (2001)
Der 16. Juni 2001 war für so machen Feuerwehrmann/frau ein etwas anderer Tag als sonst. Bereits früh am Morgen begab man sich in kompletter Sturmkleidung und schwerem Atemschutz zum Feuerwehrlokal in Consdorf. Von dort aus ging es weiter zum „ Altroedeschhof“ in Scheidgen wo an diesem Tag der „Caisson Feu 1 Lehrgang“ abgehalten wurde. Nachdem sich alle Teilnehmer eingefunden hatten, stellten sich die Ausbilder kurz vor und erklärten den Ablauf des Trainings sowie die allgemeinen Spielregeln des Tages. Mit Hilfe einer Gasflasche wird der Raum vorgeheizt. Anschließend dreht der Ausbilder die Gasflasche um wodurch eine mächtige grelle Flamme entsteht, die die Temperatur innerhalb weniger Sekunden hochschnellen läßt. Bevor die Temperatur auch am Boden unerträglich wird erlischt der Ausbilder die Flamme. Um eine Vorstellung des Temperaturgefälles zu bekommen ziehen wir die Handschuhe aus und strecken die Hand vorsichtig nach oben aus. Deutlich ist der Temperaturanstieg zu spüren. Von satten 280°C unter der Decke, bleiben am Boden gerade mal noch 50-60°C übrig. Truppweise und unter schwerem Atemschutz wird auf allen Vieren vorgegangen. In dem Caisson brennen schon die beiden Becken in voller Ausdehnung. Alle Türen sind offen und das Feuer ist klar und deutlich zu erkennen. Nach dem der Ausbilder ein Zeichen gegeben hat wird die Speziallanze geöffnet und der Sprühstrahl peitscht in die Becken. Keinen Augenblick später schlägt eine Stichflamme die Wand hoch und an der Decke entlang Richtung Dachluke. Das verdampfende Wasser breitet sich als Dampfwolke aus und läßt die Temperatur nochmals ansteigen. Je ein Trupp geht über die Dachluke zum Feuer vor während ein zweiter Trupp oben hilft Schlauch nachzugeben. Kaum ein paar Stufen abgestiegen ist die Sicht bereits gleich Null und es ist stockfinster. Zudem setzt einem die Hitze (230°C) beachtlich zu.. Wie im Ernstfall muss man ständig mit seinem Truppmann in Kontakt bleiben. Unten angekommen geht es weiter in Richtung Feuer. Man sieht absolut gar nichts. In sicherem Abstand zu den brennenden Becken hält einen der Ausbilder an und man bringt sich wieder in Position um das Feuer zu löschen. Um das Feuer allerdings überhaupt sehen zu können öffnet der Ausbilder kurz die Tür um zusätzlichen Rauch zu evakuieren. Jetzt endlich schimmert es rot durch den Rauch. Nach der Freigabe des Ausbilders wird wieder die Lanze geöffnet und das Feuer wie gehabt abgelöscht. Anschließend das gleiche noch einmal mit vertauschten Rollen. Durch ein paar Brötchen und Antialkoholisches gestärkt beginnt die grobe Reinigung unserer Ausrüstung und der Geräte. Zum Schluß wird sich nochmals zusammengesessen. Der Tag wird Revue passieren gelassen und eine durchwegs positive Bilanz gezogen. Nur schade, dass sowenig Feuerwehrleute aus dem Kanton Echternach den Weg nach Scheidgen gefunden hatten. |
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