Gewitter über dem Müllerthal (2. Juli 2000).

Schriftstücke

     
 

Sorgte auf dem Kantonalfest ein geplatzter Schlauch für eine kleine Dusche so war das Gewitter welches am späten Abend über dem Luxemburg niederging mehr als eine kleine Dusche. Wie das in unseren Ortschaften noch öfters der Fall ist, erreichten die Notrufe der Geschädigten den Kommandanten über Telefon, welcher einen stillen Alarm (Piepserten) nicht auslösen konnte da die Notrufzentrale des 112 überlastet war. So wurde seit langem mal wieder Sirenenalarm ausgelöst. Das Wasser verschwand in den Kellern so schnell wie es kam und die Feuerwehr musste keinen Liter pumpen. Jedoch die Strasse Christnach/Müllerthal war von Bäumen und Geröll zu befreien. So war das Endspiel der EM schon in der Verlängerung, als Pompjeen vun der Gemeng Waldbelleg wieder einrückten.

War es am 3. Juli eine Übung welche die Feuerwehr der Gemeinde im Müllerthal abhielt, so dauerte es nur bis zum 7. Juli als starke Regenfälle ein erneutes Mal Land unter Wasser und Schlamm meldeten. Der sonst knöcheltiefe Bach in der Rue Löetsch verwandelte diese in ein kleines Venedig und gleich waren ein halbes Dutzend Keller unter Wasser. Das schnelle Eingreifen verhinderte das keine Heizungsanlage ertrank, und der Schaden in Grenzen blieb. Mit TS und Kellersauger gings dem Schlamm an den Kragen. Auch der Schiessentumpel meldet Land unter und nicht weniger als 4 Feuerwehren (Larochette, Heffingen, Reuland und Gem. Waldbillig) sowie der Sauvetage und die Ambulanz aus Larochette staunten nicht schlecht als die bekannte Straße am Schiessentümpel zum See wurde und 2 Autos mit Fahrer festhielt. Ein Unimog ist auch in solche Situationen noch mit dem Kopf über Wasser und zog die beiden Fahrzeuge aus den Fluten (Bemerkung: Steuerung funktionierte einwandfrei). Mit dem Traktor der Gemeinde und einem Bagger der SOPIBO wurde 2 Stunden lang Sand bewegt um die Straße einigermassen frei zu bekommen. Eine Art Mondlandschaft zeigte sich den Autofahrern die am Samstag morgen dort passierten. Neben einigen Unterspülungen der Straße wurde auch der Wanderweg am Schiessentümpel weggespült, und ist Zeuge der Naturgewalten die dort wüteten. Es war nach 2 Uhr in der Nacht als sämtliche Feuerwehrfahrzeuge wieder in der Garage standen. Nach den Fluten war die Besatzung der Ambulanz Larochette noch mit einer hochschwangeren Frau ins Krankenhaus unterwegs, so daß diese sich erst gegen Morgen ins Bett legten, und zufrieden, den Mitmenschen geholfen zuhaben, einschliefen.

Schön wenn man Leute in Not helfen kann und Sachwerte oder Leben retten kann, das ist der Lohn welche wir Freiwillige bei jedem Einsatz erhalten und der uns immer wieder bewegt in einer der Rettungsorganisationen mitzuwirken. Dank an alle welche geholfen haben bei den Gewittern im Müllerthal, euere Mitbürger müssen stolz auf euch sein.

John Lanners